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Haarlänge (Fellstruktur L-Lokus Hund)

Die Haarlänge ist in in vielen Hunderassen ein Zuchtmerkmal, das bei der Auswahl der vorgesehenen Paarungen von Bedeutung ist. Es gibt meistens einen Kurzhaartyp und einen Langhaartyp.

Welchen genetischen Typ der Hund hat, also welche Felllänge er entwickelt, kann über einen Gentest (FGF5 Gen) getestet werden.

Diese Fellstruktur kommt bei vielen verschiedenen Rassen vor.

 

DNA-Test: verfügbar im Shop

Allgemeine Informationen

  • Bei den Rassen Corgi, Collie, Border Collie, Deutscher Schäferhund, Zwergdackel und weiteren Rassen konnte die Mutation des FGF5 Gens als Ursache für Langhaarigkeit bestätigt werden.
  • Der Test identifiziert bei diesen Rassen sicher diejenigen kurzhaarigen Tiere, die neben der Anlage für Kurzhaarigheit (dominant) auch die verdeckte Anlage für Langhaarigkeit tragen.
  • Bei Rassen mit sehr langem Fell, wie Afghanen, aber auch bei Tieren der Rassen Akita Inu, Eurasier beruht die Haarlänge auf anderen Genen.

Beteiligtes Gen | DNA-Test

Lokus Informationen: L-Lokus

 

Dieser Test detektiert eine Mutation (FGF5:c.284G>T) im FGF5 Gen.

 

Test im Shop

 

Auch im:

Genotyp und Laborbefund

Erbgang: autosomal-rezessiv

→ Nur Tiere mit zwei Kopien der Mutation (ll) haben ein langes Fell. Tiere mit nur einer Kopie oder ohne Mutation zeigen ein kurzes Fell.

 

Genotypen:

 

Achtung: Die Bezeichnung der Allele hat sich in vielen Laboren geändert.

Der Buchstabe 'L' steht dort jetzt für das Kurzhaar-Allel, l (kleines L) für das Allel der Langhaarigkeit. Begründung ist die internationale Vergleichbarkeit. Bei generatio bleiben wir wegen der vielen Altbefunde bei der herkömmlichen Nomenklatur, ergänzen diese aber um eine entsprechende Beschreibung.

 

K/K = Zwei Kopien für Kurzhaar (neue Nomenklatur: L/L)

Der Hund ist kurzhaarig. Er kann nur Anlagen für 'Kurzhaarigkeit' vererben, so dass alle Nachkommen kurzhaarig sein werden.

Bei Paarung mit einem mischerbig-kurzhaarigen Tier sind 50% der Nachkommen Träger der Anlage für Langhaarigkeit.

 

K/L = Eine Kopie Kurzhaar und eine Kopie Langhaar (neue Nomenklatur: L/l)

Der Hund ist kurzhaarig. Er kann sowohl die Kurzhaar- als auch die Langhaar-Anlage an seine Nachkommen weitergeben.

Bei Paarung mit einem anderen mischerbigen Tier sind 25% der Nachkommen langhaarig.  

 

L/L =  Zwei Kopien für Langhaar (neue Nomenklatur: l/l)

Der Hund ist langhaarig. Er kann nur Anlagen für 'Langhaarigkeit' vererben.

Bei Paarung mit einem für 'Kurzhaarigkeit' reinerbigen Tier sind 100% der Nachkommen Träger der Anlage für Langhaarigkeit.

Bei Paarung mit einem mischerbig-kurzhaarigen Tier sind 50% der Nachkommen Träger der Anlage für Langhaarigkeit und 50% der Nachkommen langhaarig.

 

Aussehen

Langhaarigkeit

 

Ein Hund mit kurzem Fell (links) im Vergleich zu einem langhaarigen Hund (rechts).

 

Mögliche Genotypen

Links (Kurzhaar): K/L, K/K

Rechts (Langhaar): L/L

Literatur

Housley, DJ., Venta, PJ.: The long and the short of it: evidence that FGF5 is a major determinant of canine 'hair'-itability. Anim Genet 37:309-15, 2006. Pubmed reference: 16879338. DOI: 10.1111/j.1365-2052.2006.01448.x.

 

Cadieu, E., Neff, M.W., Quignon, P., Walsh, K., Chase, K., Parker, H.G., Vonholdt, B.M., Rhue, A., Boyko, A., Byers, A., Wong, A., Mosher, D.S., Elkahloun, A.G., Spady, T.C., André, C., Lark, K.G., Cargill, M., Bustamante, C.D., Wayne, R.K., Ostrander, E.A.: Coat variation in the domestic dog is governed by variants in three genes. Science 326:150-3, 2009. Pubmed reference: 19713490. DOI: 10.1126/science.1177808.

 

Weitere Informationen sind auf der Webseite: Online Mendelian Inheritance in Animals verfügbar.

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