Lexikon
Glossare
Begriff | Definition | |||||||||||||||||||||||||||||||||||
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A-Locus (Fellfarbe) | Beteiligtes Gen: ASIP, Agouti Signal Peptid. Eine Untersuchung zum A-Locus (Fellfarbe 'Agouti') erlaubt die Identifikation verdeckter Anlagen und hilft so entsprechende Paarungen zusammen zu stellen. Die 4 Allele des A-Lokus folgen einer Dominanzhierarchie: a(y) > a(w) > a(t) > a. Das bedeutet ein dominantes Allel verdeckt jeweils die nächst niederen Allele: a(y) ist dominant über 'a(w)' und 'a(t)' und 'a' a(w) ist dominant über 'a(t)' und 'a' a(t) ist dominant über 'a' Die A-Lokus bedingten Fellfarben können jedoch nur ausgeprägt werden, wenn der Hund: - kein „K(B“)-Allel am K-Lokus (non-KB/nonKB) und - mindestens ein „E“-Allel am E-Lokus (Fellfarbe 'gelb') trägt. Weitere Genloci wie Merle, B-Lokus oder D-Lokus können die endgültige Fellfarbe beeinflussen.
Beispiele: a- Allel. auch rezessives Schwarz. Liegt diese Anlage reinerbig (a/a) vor, ist das Tier schwarz (vorausgesetzt der E-Locus ist E/*, der K-Locus ist non-KB/non-KB und der B-Locus ist B/*) Verursacht die schwarze Fellfarbe bei Deutschen Schäferhunden, Sheltie, Samojede, Eurasier, Schipperke, Groenendael, Puli, Australian Shepherd, Border Collie sowie dem American Eskimo Dog. Mit der Untersuchung dieses Genortes kann zum Beispiel festgestellt werden, ob ein Tier die Anlage 'a' trägt. Tritt diese reinerbig auf, wäre ein Tier schwarz. Bei der Paarung von 2 Trägern ('x/a'), die selbst nicht schwarz sind, wären dann durchschnittlich 25% der Nachkommen 'a/a' und damit schwarz. Rassen, die an diesem Genort keine Variation aufweisen, brauchen darauf nicht getestet zu werden. a(t)- Allel. Diese Anlage führt zur Fellfarbe 'Schwarz mit Abzeichen' ('black-and-tan'). Hat das Tier am B-Locus die Anlagen 'b/b' ist die Farbe 'braun mit Abzeichen' ('brown-and-tan'). a(w)- Allel. Diese Anlage führt zur Fellfarbe 'saufarben' ('wolf sable/grey). a(y)- Allel. Diese Anlage führt zur Fellfarbe 'dominantes Rot' ('sable/fawn).
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Abstammung | Für die Beurteilung einer Abstammung auf der Basis von DNA-Werten benötigt jedes der beteiligten Tiere eine DNA-Typisierung an einer bestimmten Anzahl von speziellen DNA-Markern. Die Gesamtheit aller erstellten Markerwerte eines Tieres ist dessen DNA-Profil 'Identität'. Es identifiziert ein Tier ein-eindeutig. Jeder Marker liefert 2 DNA-Werte (Allele), einer von der Mutter, der andere vom Vater: Beispiel: Marker1-Nachkomme: 112/118 Marker1-Mutter: 118/118 Marker1-Vater: 112/124 Tiere, deren Proben an denselben Markern, mit derselben Methode typisiert worden sind, können miteinander abgeglichen werden. Eine Abstammungsangabe gilt als bestätigt, wenn die Allelwerte des Nachkommen auf die Allelwerte der angegebenen Elterntiere zurückzuführen sind UND mit ausreichender statistischer Sicherheit die Übereinstimmung nicht durch Zufall entstanden ist, sondern weil es sich bei den angegebenen Elterntieren auch um die genetischen Elterntiere handelt. Weist die Probe eines Nachkomme an mehreren Markern Allelwerte auf, die sich bei den Proben der Elterntiere nicht finden, so müssen folgende Alternativen abgewogen werden:
Checkliste bei nicht bestätigter Abstammungsangabe Der Befund 'nicht bestätigt' wird ausgesprochen, wenn mindestens eines der beiden Elternteile nicht auf das Profil des Nachkommen abgeleitet werden kann.
Zusammenfassung: Generell sollte immer als Erstes geklärt werden, ob eine eingesetzte Probe sicher von dem der Probe zugeordneten Tier stammt. Ist das gegegeben und die Unstimmigkeiten bestehen fort, sollten alternative Elterntiere in Betracht gezogen werden.
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Anlage durch Abstammung | Bis auf wenige geschlechtsspezifische Anlagen, hat ein Tier immer 2 Kopien eines bestimmten DNA-Abschnittes. Nach den Mendel'schen Regeln stammt eine der beiden Erbanlagen vom Vater, die andere von der Mutter. Sind die Anlagen der Elterntiere reinerbig (homozygot), so können die Anlagen der Nachkommen aus der Verpaarung abgeleitet werden.
Es ist offensichtlich, dass die Ableitung nur zulässig ist, wenn: 1. Die Abstammung gesichert ist. 2. Die Anlagen der Elterntiere korrekt typisiert worden sind.
Bei einer 'Anlage durch Abstammung' erfolgt keine Untersuchung des Nachkommen, so dass Spontanmutationen nicht erkannt werden würden. Bei einer durchschnittlichen Mutationsrate von 10-5 ist deren Eintreten jedoch unwahrscheinlich.
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